Ausgewählte Presseartikel

Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Freitag, dem 10.08.07:

Leute heute
Ulrich Skaruppe

Foto: Heinz Künzel

Ulrich Skaruppe, 51, allgemeiner Verkehrsplaner in der Stadtverwaltung Zwickau, fährt seit seiner Jugendzeit mit dem Rad. Er sitzt täglich auf dem Drahtesel, fährt auch damit zur Arbeit und liebt besonders längere Touren. Als Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) Sachsen setzt er sich bei der Verkehrsplanung für die Neugestaltung von Radwegen besonders im städtischen Verkehr und für die Neuanlegung und Erhaltung von überregionalen Radwanderwegen ein. In Zwickau organisiert er von März bis Oktober monatlich eine größere Radtour und jeweils mittwochs bei schönem Wetter eine Feierabendradwanderung über 20 bis 35 Kilometer.
Zu seinen schönsten Erlebnissen zählt die Radwanderung im "Wilden Osten" über den ersten Teil des internationalen Radfernweges ab Prešov in der Ostslowakei durch die slowakischen und polnischen Ostkarpaten entlang der ukrainischen Grenze. Vor 13 Jahre zog Ulrich Skaruppe nach Zwickau. Bevor er nach Sachsen kam, arbeitete der gebürtige Hamburger achteinhalb Jahre lang in Stuttgart in einer ähnlichen Position.

(Kleine Richtigstellung des ADFC: Natürlich organisiert Ulrich Skaruppe die Touren nicht allein. Er hat dafür noch mehrere fleißige Helfer...)

(Heinz Künzel)

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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Donnerstag, dem 09.08.07:

ADFC-Radwander-Touren noch bis Oktober
Durchschnittlich 13 Frauen und Männer lieben die größeren Herausforderungen

Zwickau. Durchschnittlich 13 Frauen und Männer nehmen an den größeren Rad-Touren teil, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Zwickau jeden Monat anbietet. Noch bis Oktober haben Interessenten die Möglichkeit, dabei zu sein. "Bei solchen Fahrten richten wir uns immer nach dem Schwächsten und legen Pausen ein, damit jeder wieder aufschließen kann", versichert Gruppenchef Ulrich Skaruppe.
Wer jedoch erst einmal eine kleinere Herausforderung sucht, für den sind die Feierabendtouren vielleicht interessanter. Immer mittwochs lädt der Club bei schönem Wetter zu Radwanderungen über 20 bis 35 Kilometer in die nähere Umgebung ein. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Georgenplatz Zwickau. Bei der Organisation der Touren arbeitet der ADFC eng mit der Reinsdorfer Radsportgruppe, dem Heimatverein Mülsen und der IG Stadtökologie zusammen, sagt Skaruppe.
21 Frauen und Männer aus Zwickau und Wilkau-Haßlau hatten sich zur jüngsten Tour an einen langen Kanten gewagt: eine 70-Kilometer-Strecke nach Schönheide und zurück. Mit dabei Ulrike Keßler, 36 Jahre. Bestens bewältigte sie die Anforderungen. "Ich fahre regelmäßig längere Strecken", gab sie zu.
Am 21. Oktober gibt es die Abschlusstour: über 70 Kilometer zur Burg Stein, Bockau, Schlema, Wilkau-Haßlau und zurück nach Zwickau, informiert Skaruppe.
Doch schon zuvor, am 16. September, erwartet die Radwanderfreunde ein Höhepunkt über 75 Kilometer: "Vom Erzgebirge ins Egertal" ist Titel der Tour. Dabei geht es von Horni Blatna nach Karlovy Vary. Zum Tourbeginn fahren die Teilnehmer jedoch zunächst ein Stück mit dem Zug.

(Heinz Künzel)
Information:
Die nächste Feierabendradwanderung steht am Mittwoch, 12. September, auf dem Programm. Los geht es um 17 Uhr am Georgenplatz In Zwickau.

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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Dienstag, dem 07.08.07:

Leute heute
Eckhardt Tie

Foto: Heinz Künzel

Eckhardt Tie, 52, im Baugewerbe tätig, hat vor sieben Jahren so richtig das Radfahren für sich entdeckt. Animiert wurde er durch eine Fernsehsendung über eine Gruppe Hobbyradler, die die Alpen überquerte. Davon war er so begeistert, dass er nach Touren in der Region suchte. Er wurde fündig und hat bereits mehrmals die Radtouren der "Freien Presse" in Zwickau und Werdau mitgemacht sowie an fast allen Touren des ADFC teilgenommen. Fast täglich sitzt er auf dem Drahtesel und legt jährlich so zwischen 5000 und 10.000 Kilometer zurück. So hat er zu seinem Beruf eine willkommene Abwechslung gefunden.
"Seit ich regelmäßig Rad fahre, fühle ich mich gesundheitlich viel wohler. Vorher hatte ich immer Rückenschmerzen, die sind nun verschwunden. Und vor allem tue ich noch etwas für die Allgemeinbildung, indem ich schöne Gegenden und Sehenswürdigkeiten der Region kennen lerne. Doch allen Radlern kann ich nur raten, stets einen Sturzhelm aufzusetzen, denn ganz schnell kann man in Situationen kommen, wo er zum Lebensretter wird", sagt er.

(Heinz Künzel)

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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Dienstag, dem 11.10.05:

Radbegeisterte beeindruckt von Windkraft
Letzte Tour von ADFC und Stadtökologen führt nach Beiersdorf - Teilnehmer mittlerweile wie große Familie - "Blauer Blitz" fährt voran

Auf die Spuren erneuerbarer Energien hat sich am Sonntag eine Schar Radfahrer gemacht. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und die IG Stadtökologie hatten zur 40-Kilometer-Tour zu den Windkraftanlagen Beiersdorf eingeladen.
Als Annett Wörl am Treffpunkt Georgenplatz eintraf, hatte sie bereits 17 Kilometer in den Beinen. Sie reiste aus Glauchau an. Seit drei Jahren ist sie Mitglied im ADFC. Wie sie erzählte, hatte sie neben Step-Aerobic mit dem Radfahren eine weitere sportliche Herausforderung gesucht. Ihre liebsten Touren liegen um die 40 Kilometer. Da kam ihr die Fahrt nach Beiersdorf gerade recht. Den Tourentipp hatte sich Führer Bert Winkler aus dem vor zwei Jahren vom Gründerzentrum "BIC" herausgegebenen "Radreiseführer Emeuerbare Energien Südwestsachsen" geholt.
Als beeindruckend bezeichneten die 15 Radsportbegeisterten die Windkraftanlagen als Demonstrationsanlagen erneuerbare Energien. Enorm sind die Maße der Anlage. Der Rotordurchmesser beträgt 44 Meter, die Nabenhöhe 63 Meter. Analog tanken auch die Radler Energien, indem sie sich durch den Radsport fit halten und dadurch mit größerem Elan an anstehende Aufgaben heran gehen können.
Gerd Wolfner (64 Jahre) und Dieter Flämig (69 Jahre) waren von Wilkau-Haßlau gestartet. Dieter Flämig schwärmte von einer Radeltour von Meran nach Venedig und von einer organisierten Tour durch Rumänien mit internationaler Beteiligung in diesem Jahr. Weil er immer voran fuhr und blaue Kleidung trug, wurde er nur der "Blaue Blitz" genannt, und diesen Namen hat er beibehalten. Die meisten der Radler kennen sich und sind wie eine große Familie. Als Birgit Lößnitz ankam, verteilte sie zunächst einmal Fotos von einer Fahrt des ADFC durchs Zschopautal. In diesem Jahr hat sie alle Fahrten mit gemacht. Für die 60-jährige Christin Richter war es die vierte Ausfahrt, sonst fährt sie täglich mit dem Rad. Erst ein Jahr ist Heidrun Guthmann dabei, versicherte aber, auch in Zukunft mit radeln zu wollen.
Nach kurzer Fahrt erwartete alle eine unangenehme Überraschung. Vandalen hatten auf dem Marienthaler Bachweg zahlreiche Flaschen zerschlagen. Die Radfahrer mussten sich durch die Scherben durchschlängeln, um sich nicht bereits hier den ersten Platten zu holen.
Nach Informationen von Bert Winkler hatte der ADFC in diesem Jahr von April bis Oktober inklusive der Feierabendtouren am Mittwochnachmittag zwölf derartige Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Die am Sonntag war die letzte der Saison.
Eine ähnliche große Zahl an Veranstaltungen wird es auch nächstes Jahr geben. Zu Weihnachten soll für die ADFC-Mitglieder eine Weihnachtsfeier gestaltet und wenn es das Wetter zulässt, eine kleine Radausfahrt gestartet werden.

(Heinz Künzel)

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Aus "Wochenspiegel" vom Samstag, dem 24.09.05:

ADFC veröffentlichte dritten Fahrradklimatest
Radfahrer geben Zwickau die Note "Vier"

Foto: Wochenspiegel

Die Stadt Zwickau hat beim Fahrradklimatest 2005 des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) die rote Laterne abgeben können und ist jetzt immerhin nur noch Vorletzte in ihrer Klasse. Vor zwei Jahren hatten die Zwickauer Radler die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt noch mit einer Schulnote (1 bis 6) von 4,97 bewertet. Im aktuellen Testergebnis benoteten sie die Muldestadt mit 3,97 genau um eine Zensur besser. Damit erreichte Zwickau gemeinsam mit Kassel den 19. Platz. Insgesamt kamen 21 Städte zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern in die Wertung. Als Sieger in dieser Größenordnung ging Erlangen mit einer Gesamtnote von 2,10 hervor. Aus den neuen Bundesländern waren in dieser Rangliste nur noch Potsdam (Platz 13 / Note 3,69) und Gera (Platz 16 / Note 3,78) vertreten. Zum dritten Mal hatten in den letzten Monaten ADFC und der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sowohl ihre Mitglieder, als auch alle anderen Radler aufgerufen einen 22 Punkte umfassenden Fragebogen auszufüllen. Im Schulnotensystem sollten die Teilnehmer unter anderem bewerten ob das Radfahren in ihrer Stadt Spaß macht oder als stressig gilt (Zwickauer Einzelnote hier: 2,84). Gefragt wurde aber auch nach Konflikten mit Kraftfahrzeugen (3,24), wie Falschparkern auf Radwegen (4,02). Ebenso wurden Fragen nach Fahrraddiebstählen (3,53), geöffneten Einbahnstraßen (4,01), Ampelschaltungen für Radfahrer (4,18) und auch zur Reinigung der Radwege (4,22) gestellt. Am schlechtesten wurde in Zwickau mit der Note 4, 78 die Führung an Baustellen bewertet. Insgesamt haben 167 Zwickauer Radler die Fragebögen ausgefüllt. Erstmals wurde in diesem Jahr eine Mindestteilnehmerzahl festgelegt. Städte die nicht mindestens mit 100 vorweisen konnten kamen nicht in die Wertung. Insgesamt hatten sich 56.000 Radfahrer aus 142 Städten beteiligt. "Kleinere Städte schneiden traditionell besser ab", sagte die ADFC-Pressesprecherin Bettina Cibulski. Dabei müssten die Verwaltungen meist gar nicht groß investieren um ihre Straßen Radfahrerfreundlicher zu gestalten. "Oft reicht es auch schon aus Einbahnstraßen für Radfahrer in die Gegenrichtung zu öffnen", sagte sie. Mit 2,05 holte Münster erneut den besten Notendurchschnitt aller beteiligten Städte überhaupt. Den größten Sprung nach vorn machte Kiel. Die Stadt kam mit der Note 2,85 auf den zweiten Platz bei den Großstädten (2003: Platz 6). "Das zeigt dass man sich in der Stadt dem Thema Rad fahren angenommen (hat)" betonte die ADFC-Sprecherin. In drei Jahren will der ADFC den nächsten Fahrradklimatest erstellen. Wenn sich die Situation der Radfahrer in der Muldestadt bis dahin nicht verbessert, ist eine deutlich schlechtere Platzierung zu erwarten. In diesem Jahr haben die Organisatoren noch einmal alle Augen zugedrückt und Zwickau in der Kategorie über 100.000 Einwohner gewertet. 2008 wird die Stadt dann eine Wertungsklasse tiefer antreten müssen. Mit dem aktuellen Notendurchschnitt würde Zwickau hier Platz 86 belegen.

(Frank Dörfelt)
Die vollständigen Ergebnisse können hier abgerufen werden.

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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Mittwoch, dem 07.09.05:

Glück auf

Die Stadtverwaltung kündigt wieder Straßensperrungen wegen eines Radrennens an, diesmal für den 17. September in Eckersbach, wo es auf dem Wostokweg und dem Lunikweg um den Sparkassencup gehen wird. Zwickaus Freizeit-, Hobby-, und Gebrauchsradler kriegen sicher feuchte Augen, wenn sie das lesen. Denn auf solchen abgesperrten Straßen kann man sehen, wie es wäre, auf sicheren Wegen zu radeln - ohne Hupkonzerte zu erdulden oder Auto-Kotflügel abzuwehren. Zwickaus Radler werden dann ihren liebsten Traum träumen - den Traum vom Radwegenetz. Bis die gesperrten Straßen wieder offen sind. Aus der Traum!

(ros)

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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Freitag, dem 26.08.05:

Gemütliche Tour ins Zschopautal
Rennräder müssen am Sonntag im Schuppen bleiben

Zu einer 60 Kilometer langen Radtour von Schwarzenberg über Wolkenstein ins romantische Zschopautal laden die Zwickauer Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) für Sonntag ein. Treff ist um 8.45 Uhr in der Eingangshalle des Zwickauer Hauptbahnhofes. Die ursprünglich für Sonntag im Jahresprogramm der Radler ausgewiesene Tour auf den Spuren erneuerbarer Energien muss aus terminlichen Gründen auf den 9. Oktober verschoben werden.
"Unsere Tour ist etwas für Fahrradliebhaber, denn es wird ein bisschen bergig und damit anspruchsvoller als sonst", sagt ADFC-Mitglied Bert Winkler. Weil die Strecke die meiste Zeit über Waldwege führt, sollten Interessierte auch nicht unbedingt mit einem Rennrad an der Tour teilnehmen. Insgesamt rechnet Winkler mit 10 bis 15 Teilnehmern. "Wir haben eigentlich immer die selbe Gruppe, neue Leute sind aber natürlich gern gesehen", sagt der 37-Jährige. Niemand muss dabei Angst haben, von der Gemeinschaft zu sehr eingenommen zu werden. "Bei uns ist es nicht so streng, dass wir alle von Anfang bis Ende zusammen bleiben müssen. Wer schneller ist, kann voraus fahren. Wer nur einen Teil der Strecke mitfahren will, kann sich auch eher verabschieden", sagt Bert Winkler.

(Christian Wobst)

Wenn Jan Ullrich am Sonntag bei der Radtour des ADFC mitmachen wollte, müsste er das Rennrad wohl zu Hause lassen. Auf den Waldwegen an der Zschopau haben die keine Chance.

Foto: Damien Meyer (AP)

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Aus Stellungnahme der "AG Zwickau" vom 09.06.04:

Zwickau belegt den letzten Platz
ADFC-Umfrage "Wie fahrradfreundlich ist unsere Stadt?" macht deutlich: Verkehrswende ist nötig!

Die AG Zwickau sieht ein fahrradfreundliches Zwickau als erforderlichen Teil einer zukunftsfähigen Lebensqualität unserer Stadt und spricht sich dafür aus, dass der demnächst neugewählte Stadtrat die Ergebnisse dieser Umfrage auf die Tagesordnung setzt.
Der Gesamtwert Zwickaus bei der Umfrage liegt bei krassen 4,97. Von Spass beim Radfahren in unserer Stadt kann keine Rede sein. Die Ziffer 4,0 deutet eher auf Totalstress hin. Bei der Frage, was in jüngster Zeit unsere Stadt für den Radverkehr getan hat, erhält Zwickau eine glatte 5. Noch schlechter sieht das Ergebnis bei der Sicherheit aus (5,18). Der Negativrekord von 5,55 wird bei der Bewertung erreicht, wie denn Radfahrer bei Umleitungen und Vorbeiführungen an Baustellen berücksichtigt werden.
Platz 1 bei der Umfrage nimmt bei den mittleren Großstädten Erlangen mit einem Quotienten von 3,29 ein. Dass es ganz anders geht, beweist Münster mit dem Quotienten von 1,88 bei den Städten über 200.000 Einwohner. Hier ist Leipzig immerhin mit 3,59 auf Platz 10 gelandet.
Ganz sicher bedarf es einer langjährigen Entwicklung, um eine Stadt wie Zwickau fahrradfreundlicher zu machen. Ein Weg am Muldendamm reicht dafür nicht aus. Seit den Zeiten von Bürgermeister Dr. Jürgen Soltau, der bekanntlich ein passionierter Radfahrer war, sind alle Initiativen in unserer Stadt bezüglich einer entsprechenden Entwicklung eingeschlafen. Die Arbeitsgruppe der Verwaltung zum Thema hat sich aufgelöst.
Die AG Zwickau spricht sich dafür aus, dass in einer Stadt wie Zwickau rechtzeitig die „Verkehrswende“ eingeläutet wird. Die Lösung darf nicht darin liegen, dass wir allein auf Pkw und Nahverkehr setzen. Ein sinnvoller Mix ist gerade auch hinsichtlich der jüngsten Verkehrsteilnehmer, die vorzugsweise Radfahrer sind, unbedingt nötig.

(AG Zwickau)

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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Dienstag, dem 25.05.04:

Reinsdorf: Diesmal gilt: Helm ab im Hause des Herrn
Radwandergruppe des Mülsener Heimatvereins liebt’s thematisch – Kirchentour eine Lehrstunde in Geschichte – Im August sind die Höhlen dran

Das Bild ist mehr als ungewöhnlich: Männer und Frauen in typischer Radfahrkluft überschreiten miteinander flüsternd die Schwelle der Reinsdorfer St.-Jakobus-Kirche. Der Anstand gebietet es, dass sie die knitterfreie Kopfbedeckung ausnahmsweise abnehmen. Und die Drahtesel sind freilich vor der Tür des Gotteshauses geparkt. Den Fahrradhelm in der Hand, wandern die Pedalritter gemächlich durch die Halle und die staunenden Blicke der farbenfroh gekleideten Besucher zu den wunderschönen Bleiglasfenstern, dem wertvollen Sandsteinaltar und der restaurierten Jehmlich-Orgel.
Wären die Radwanderer des Mülsener Heimatvereins eine halbe Stunde früher aufgelaufen, hätten sie sogar noch die Taufe der kleinen Helena Mühlmann miterleben können. Die ist Geschichte, schon wendet sich Pfarrer Friedemann Müller den nächsten Gästen zu. Die Radwanderer erfahren, dass es bereits im Jahr 1345 in Reinsdorf eine Pfarrkirche gab, die dem Heiligen Jakobus gewidmet war. Die heutige sei von 1889 bis 1891 gebaut worden. Warum der Altar in Richtung Osten steht und was es mit den Fenstern auf sich hat, erfahren die interessierten Radfahrer ebenso aus berufenem Mund.
Dann geht es weiter zur Härtensdorfer Kirche „Zu den drei Marien“, per Fahrrad versteht sich. Dort bekommen sie von Kirchenvorstandsmitglied Frank Mempel Wissenswertes zum Breuer-Altar und dessen Restaurierung in den Jahren 1996 bis 1998 vermittelt.
Warum die Mülsener Radwandergruppe ausgerechnet die Kirchen ansteuert? Es war eine Idee: die heißt „thematische Radwanderungen“ und ist gar nicht so neu. Nur Kilometer schinden, auf Tempo drücken und steile Berge bezwingen, das ist ohnehin nicht jedermanns Sache. Diesmal stehen eben einige Kirchen auf dem Routenplan.
Als es morgens am Zwickauer Johannisbad losgeht, sind in der Truppe um Chefradler Michael Kraft auch neue Gesichter zu finden. Dietmar und Ramona Grimm mit ihrer 15-jährigen Tochter Ramona hat das Angebot Kirchentour gelockt. Die Lichtentanner haben schon acht Kilometer in den Beinen. Dass unterwegs, am Vereinshaus in Reinsdorf Fleischermeister Frank Gaube auf dem Grill ganz weltliche Genüsse brutzelt, kommt auch der Familie sehr gelegen. Das gibt Kraft. Am Ende werden die Kilometerzähler immerhin die Zahl 45 zeigen. Und Grimms freuen sich, dass sie nicht nur Sport getrieben, sondern auch etwas für die Bildung getan haben.
Der nächste thematische Radelausflug steht auch schon fest. Am 15. August heißt es „Auf zur Höhlentour“ über 75 Kilometer. Dann geht es beispielsweise von Neudörfel über den Floßgraben zum Besucherbergwerk St. Anna am Freudenstein, das von der Interessengemeinschaft historischer Bergbau Zschorlau betrieben wird. Bis dahin können Interessenten noch ein bisschen trainieren.

(Heinz Künzel)

Foto

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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Montag, dem 19.04.04:

In die Pedale, fertig, los!

Foto: Andreas Wohland (Freie Presse)
Noch ein Blick auf die Karte, dann schwangen sich die Teilnehmer der monatlichen Sonntagstour des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) in den Sattel. Vom Georgenplatz aus ging's gestern ins Schönheider Bürstenmachermuseum. In Wilkau-Haßlau schlossen sich weitere Radler der Gruppe an, um gemeinsam die gut 70 Kilometer zu bewältigen. "Daneben bieten wir monatlich auch eine Feierabendfahrt an. Die steht mittwochs abends auf dem Programm", erklärte ADFC-Landeschef Ulrich Skaruppe.

(awo)

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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Dienstag, dem 23.03.04:

ADFC startet in neue Radelsaison
Noch dick eingemummelt nehmen Unerschrockene erste 50-Kilometer-Tour unter die Räder

Eine echte Fahrt in den Frühling, zu der Ullrich Skaruppe vom ADFC eingeladen hatte, war es nicht geworden. Dafür war das Wetter zu mies. Spaß hatten die Unentwegten, die sich am Sonntag, 9 Uhr auf dem Georgenplatz gen Wilkau begaben, trotz alledem.
Mit frisch für den Frühling gestylten Drahteseln machten sie sich auf die 50-Kilometer-Tour über Wilkau-Haßlau, Wiesenburg, Hartenstein und zurück nach Zwickau. Bis nach Cainsdorf ging es entlang des Muldenweges. Am Rathaus Wilkau-Haßlau stießen noch sechs Sportfreunde dazu.
Zu jenen, die das Radfahren als beliebten Freizeitsport entdeckt haben, gehört das Ehepaar Karla (55 Jahre) und Uwe Heinze (57) aus Auerbach. Seit drei Jahren unternehmen sie Radtouren, erst allein und nun in Gemeinschaft. "Das macht mehr Spaß", sagen sie. Bereits vor einer Woche waren sie bei der Tour vom Radpoint unter Leitung von Frank Gronwald dabei. Nun möchte das Ehepaar Heinze fast jede der 16 Touren des ADFC in diesem Jahr mitmachen und auch an der Radl-Tour der "Freien Presse" teilnehmen. Nur den Radlersonntag in Mülsen meiden sie, da dort da Gewühl zu groß ist. Mit dem Radfahren haben sie eine Sportart gefunden, den sie beide treiben können. Wegen einer Knieverletzung konnte Uwe Heinze seine Frau nämlich nicht mehr beim Joggen begleiten. Unter den Teilnehmern war auch Michael Kraft, der Chef der Radsportgruppe des Heimatvereins Mülsen, der ein ebenso volles Programm aufzubieten hat. Die Sonntagsausflügler wollten zunächst im Gasthof "Promnitzer" einkehren. Weil sie dort keinen Platz bekamen, radelten sie weiter zum "Sächsischen Hof" in Wildenfels.
Nach fünfeinhalb Stunden war Zwickau wieder erreicht. Ullrich Skaruppe gab die weiteren Termine bekannt. Nächster Treff zu einer 35-Kilometer-Tour ist am Mittwoch, dem 7. April am Georgenplatz.

(Heinz Künzel)
Foto: Heinz Künzel (Freie Presse)
Wenn der Frühling nicht zu uns kommt, dann wir zu ihm, sagten sich die Unerschrockenen, die am Sonntagmorgen zur ersten ADFC-Radeltour antraten.

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Für die Presse:

Wie wohl fühlen sich Fahrradfahrer in Zwickau?

Pünktlich zur ITB in Berlin wurde am Freitag, dem 12.03.04, in Potsdam vom ADFC der Fahrradklimatest 2003 veröffentlicht. Dieser Test ist eine Befindlichkeitsumfrage an Radfahrer in ihrer Stadt oder Gemeinde. Die Teilnehmer der Umfrage bewerteten die einzelnen Fragestellungen mit Schulnoten von Note eins bis Note sechs.
Die Ergebnisse sind für Zwickau wahrlich kein Aushängeschild: In der Kategorie "Großstädte unter 200.000 Einwohner" belegte Zwickau den letzten Platz mit einer Note von 4,97.

Fahrrad fahren in Zwickau bereitet mehr Stress als Spaß. Die Frage nach dem Spaßfaktor wurde mit 4,00 bewertet. Zum Vergleich: Die erstplatzierte Großstadt unter 200.000 Einwohner, Erlangen, erhielt die Note 2,27.
Aus Sicht der Fahrradfahrer fahren viele PKW deutlich zu schnell. Die entsprechende Frage wurde mit 5,09 bewertet.
Die Frage nach einem Grünvorlauf für Fahrradfahrer an Ampelanlagen erhielt eine glatte 6,00. An Baustellen werden Radfahrer nur unzureichend vorbeigeführt (Note 5,55), Aufstellplätze für Fahrräder sind nur unzureichend (Note 5,91), die Reinigung der vorhandenen Radwege ist ungenügend (Note 5,09), um nur einige der Bewertungen zu nennen.
Der ADFC hofft, dass sich die Verantwortlichen diese Umfrage zu Herzen nehmen und dem Radverkehr mehr Platz im Stadtentwicklungskonzept einräumen.

Die vollständigen Ergebnisse können hier abgerufen werden.

(16.03.2004)


Die "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" schrieb dazu am Samstag, dem 17.3.04:

Zwickau: Radler geben der Stadt schlechte Noten
ADFC-Umfrage: Autostadt bei Fahrradfreundlichkeit auf vorletztem Rang

Zwickau ist die zweit-fahrradunfreundlichste Großstadt bundesweit. Das besagt eine Umfrage, die der Allgemeine deutsche Fahrrad-Club (ADFC) jetzt veröffentlicht hat. Darin haben bundesweit 8300 Radfahrer jeweils ihre Stadt unter diesem Aspekt bewertet.
Mit einer Durchschnittsnote von 4,97 nach dem klassischen Schulnotensystem (mit „6“ für „ungenügend“) ist Zwickau Schlusslicht unter den Kommunen unter 200.000 Einwohnern. Nur bei den größeren Städten schneidet Wuppertal (4,99) marginal mieser ab. Danach ist Radfahren in Zwickau eher Stress als Spaß (Durchschnittsnote 4), die Stadt tut wenig (5), man fühlt sich auf dem Zweirad unsicher (5,18), die Autos fahren zu schnell (5,09), an Baustellen kommt man schlecht vorbei (5,55), Aufstellplätze vor den Autos an den Ampeln fehlen (5,91), Grün-Vorsprung ebenda sowieso (6), die City ist schwer erreichbar (4,61), und Rad fahren im Grunde nur die Härtesten: Es gilt den Meisten nicht als vollwertiges Freizeit- und Alltagsverkehrsmittel (5,18).

Immerhin: Die Autostadt Zwickau verteidigt ihren Ruf als radlerfeindliche Stadt hartnäckig. Schon vor zehn Jahren hatte ihr die Stiftung Warentest in einer ähnlich gelagerten Untersuchung bundesweit die rote Laterne verpasst. Ihre Note damals: 4,7.

(Torsten Kohlschein)

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Aus "Wochenspiegel" vom Donnerstag, dem 20.07.02:

Noch immer "Rostige Speiche"?
Pedalritter stellen fest: Radfahren macht in Zwickau keinen Spaß

Radfahren ist gesund, das jedenfalls preist Zwickau in einem Fahrradstadtplan an, der vor zwei Jahren erstmals erschienen ist. Ein Führer für so wenig vorhandene Wege, fragt sich an dieser Stelle der begeisterte Pedalritter, braucht's den wirklich? Nun, die Fahrradwegeplan-Ersteller haben ein ganz klein wenig auf den Putz gehauen: Viele verkehrsreiche Straßen wurden als mögliche Radrouten ausgezeichnet, die ein wissender Zwickauer nicht unbedingt freiwillig mit dem Rad fahren würde.
In einer kleinen Umfrage zu diesem Thema meinten viele Pedalritter, dass das Radfahren in Zwickau keinen Spaß mache. Die meisten forderten mehr Radwege. Familie Jurich fährt zwar selten Rad, lobt aber den Radweg auf dem Muldendamm. Da sie zwei kleine Kinder hat, meidet sie eine Stadttour, auf dem Drahtesel. "Zu gefährlich" meint Herr Jurich, "denn die zwei Kleinen müssen ja auf dem Fußweg fahren und die Eltern auf der Straße".
Dafür bekam die Stadt nach Angaben eines Mitarbeiters der IG Stadtökologie schon vor einigen Jahren die "Rostige Speiche", den "Preis" für den letzten Platz in einem bundesdeutschen Fahrradfreundlichkeitsvergleich des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) verliehen.
Tobias Stiller fährt auch gerne mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Darum wünscht er sich, dass er das Rad auch in öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren kann. Aber das erlauben die Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau nicht.
Bleibt einem eigentlich für eine schöne Fahrradtour im Stadtgebiet selbst nur noch der Muldendamm, ein Teilstück des Muldental-Radwanderweges. Dieser ist 37 Kilometer lang und führt von Hartenstein über Zwickau bis nach Glauchau. Neben der sportlichen Betätigung kann sich der Radler auch noch an Schautafeln über vergangene Bergbauzeiten informieren.

(ff/sale)

Muldendamm: Familie Jurich findet den Radweg entlang der Mulde schön.

Foto: Florian Freitag (Wochenspiegel)

Anmerkung des ADFC: Die Mitnahme von Fahrrädern in den Bussen und Bahnen der Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau ist selbstverständlich möglich - sofern diese nicht überfüllt sind.

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Für die Presse (27.06.02):

Für Fußball-Muffel und Freunde autofreier Straßen

Der ADFC Zwickau und die IG Stadtökologie Zwickau e.V. laden herzlich ein zur Fahrradtour am Sonntag, dem 30.06.02, zum Bergbaumuseum nach Oelsnitz. Abfahrt ist 9 Uhr ab Zwickauer Georgenplatz und 9.30 Uhr ab Wilkau-Haßlau - Rathaus.
Während (fast) ganz Deutschland vor dem Fernseher sitzt, können auf den Straßen kaum Autos unterwegs sein. Das wird pures Genuss-Radeln! Und wenn die Stimmung am Kochen ist, werden wir mit dem Förderkorb unter die Erde einfahren. (Warme Jacke nicht vergessen!)
Dass auch Radfahrer etwas für Fußball übrig haben, werden wir dennoch beweisen. Während in anderen Großstädten Auto-Corsos stattfinden, können wir zu Ehren des neuen Weltmeisters klingelnd per Fahrrad-Corso durch die Zwickauer Innenstadt einrollen.

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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung":

Vor 100 Jahren

03.08.1907:
Außerordentlich gute Erfolge erzielen die Mitglieder des Radfahrerklubs der Stadt Zwickau bei Wettfahrten in diesem Jahr. Dass sie auch im Kunstradfahren Meister sind, das demonstrierten sie jetzt mit ihren Vorführungen auf einer Veranstaltung im neuen Schützenhaus.

08.06.1907:
Der Zwickauer Verein der "Allgemeinen Radfahrer-Union" ist maßgeblich an der Vorbereitung des 16. Bundesfestes des Sächsischen Radfahrbundes beteiligt. Zudem wurde August Horch, der Direktor des Zwickauer Automobilwerkes, in den Ehrenausschuss des Festes gewählt.

04.06.1905:
In Zwickau findet das 14. Bundesfest des Radfahrerbundes statt. Höhepunkt ist ein Radkorso durch die Straßen der Stadt.

06.03.1904:
Im Restaurant "Johannisgarten" in Zwickau wurde ein neuer Radfahrer-Verein gegründet. Er trägt den Namen "Frisch auf". Der neue Verein hat 22 Mitglieder. Geplant für die nächste Zeit sind gemeinsame Ausfahrten in die nähere Umgebung.

19.07.1903:
Die Radfahrerabteilung des 133. Zwickauer Infanterie-Regimentes zählt 24 Mitglieder.

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