Stadtigel 1/2000


Inhalt

Tag der offenen Tür

Einmal am Castor - wie ein Flug über den Atlantik

Was kostet die Natur?

Der Gelbrand (Dytiscus marginalis)

Wer liefert welchen Strom?

14 gute Gründe für vegetarische Ernährung


Tag der offenen Tür

Am 25.2.2000 erhielt die Öffentlichkeit Möglichkeit, sich einen Eindruck vom Baufortschritt im Gasometer zu verschaffen. Zwickauer Bürger folgten dem Aufruf zum Tag der offenen Tür aus den unterschiedlichsten Gründen. Die einen waren hauptsächlich an der Innengstaltung und dem Nutzungskonzept des Gasometers interessiert, andere nahmen auch Gelegenheit sich über die im Bunten Zentrum beheimateten Vereine zu informieren. Bis unter´s Dach - wo die IG Stadtökologie Zwickau e.V. ihre Büroräume hat, "verirrten" sich auch einige Mitbürger, die entweder neugierig waren oder aber ein echtes Anliegen hatten. Wie schon so oft, wurde der Vereinsname Stadtökologie als zur Stadtverwaltung gehörige Institution oder gar als Grüne Partei fehlinterpretiert. Solche Mißverständnisse lassen sich leicht klären. Schwieriger wird es schon wenn man empörten Zwickauern erläutern muß, daß wir als Umweltverein im Hinblick auf die "Pflege" von Grünflächen in den Neubaugebieten von Zwickau weitgehend machtlos sind.
Ganz konkret wurde von mehreren Anwohnern der Kahlschlag an Bäumen und Büschen, der Einsatz von Unkrautex an Rasenborten in Neuplanitz beklagt. Hier kann aber nur etwas erreicht werden, wenn sich viele Bürger dagegen aussprechen. Ein Protest unseres Vereins wird zur Kenntnis genommen, erreicht aber nicht mehr als ein paar Antwortschreiben der jeweiligen Verwaltung. Wie bereits gesagt, ist nur der Protest von vielen wirkungsvoll. Die Bürgervertreter sind unmittelbar daran interessiert wiedergewählt zu werden und müssen darum im Sinne der Bürger tätig zu werden. Voraussetzung ist allerdings, daß die Bürger jede Gelegenheit wahrnehmen ihren Willen zum Ausdruck zu bringen. Im Falle der Grünflächenpflege in Neuplanitz ist sicher der Vermieter der Ansprechpartner. Solange aber nur wenige protestieren, wird sich nichts ändern.
In diesem Fall wird ja jede Tätigkeit an den Außenanlagen auf die Miete umgelegt und der Anwohner hat das Recht sich gegen unnötige "Gartenpflege" zu wehren. Ähnlich verhält es sich mit dem Schutz von Lurchen. Jährlich werden Kröten und Frösche auf unseren Straßen überfahren. Und das darf keinem egal sein. Dort wo sich gestern noch eine Wiese befand ist heute schon eins der unzähligen Gewerbegebiete oder eine neue, schicke Wohnsiedlung entstanden. Die Amphibien ändern aber ihre Wanderwege zu den Laichgewässern nicht. Auf ihrer Wanderung haben sie ständig neue Hindernisse in Form von stark befahrenen Straßen und hohen Bordsteinen zu überwinden. Als ein Beispiel von vielen ist der Ausbau Crimmitschauer Straße zu nennen, wo zwar in der Planung eine Krötenleiteinrichtung vorgesehen war, diese aber dem Rotstift zum Opfer fiel.
Nur an einem einzigen Abend, dem 14.03.2000, zählten wir dort ca.40 überfahrene Amphibien.
In einer Zeit wo gespart werden muß wird der Rotstift zuerst da angesetzt, wo keine Lobby vorhanden ist. Leider ist dies zuerst der Naturschutz obwohl es doch klar ist: die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur (oder können Sie etwa ohne saubere Luft und Wasser existieren?).

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Leserbrief zu einem Artikel der "Freien Presse" vom 03.02.2000

"Einmal am Castor - wie ein Flug über den Atlantik" - Chemnitzer Professoren warnen vor dem Atomausstieg

Der Artikel von Johannes Fischer am 03.02.2000 über die beiden Chemnitzer Professoren Dietrich Zahn und Michael Schreiber und deren Sorgenfalten über den Kernenergieausstieg treibt mir persönlich Sorgenfalten auf die Stirn.
Aber die Zuhilfenahme des großen Geistes von Albert Einstein und dessen Ausspruch: "Es ist leichter einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil.", hat mich ein wenig beruhigt.
Wie fast alles, ist auch die Meinung dieser, sowie 600 weiterer Professoren über die Atomausstiegspläne der Bundesregierung relativ. Für mich sind eigentlich nur zwei Dinge absolut: die Unendlichkeit des Weltalls und die Dummheit der Menschheit (meine eigene Dummheit eingeschlossen).
Wenn beide Professoren es als Wahrheit ansehen, dass die Kernkraft in Deutschland keine direkten Todesopfer fordern würde und gleichzeitig die Verkehrstoten als Beweis für die Harmlosigkeit der Kernkraft heranziehen, dann ist dies für mich schon starker Tobak und zeugt von populistischer, ja für mich metaphysischer Herangehensweise an diese Problematik. Direkt heisst für mich, es gibt die indirekte Beeinflussung, indirekte Todesopfer - Tschernobyl, Sellafield, Le Havre lassen grüßen. Tschernobyl verseuchte beinahe ganz Mittel- und Osteuropa, Sellafield kontaminiert die Irische See und um Le Havre ist der Kanal radioaktiv belastet. Nahrungsprodukte aus diesen Gebieten sorgen für die indirekte radioaktive Beeinflussung der bundesdeutschen Bevölkerung. Medizinische Untersuchungen in diesen Gebieten zeigen wie stark die einheimische Bevölkerung radioaktiv beeinträchtigt wird. Aber Iren, Engländer oder Franzosen sind keine "direkten Todesopfer" in Deutschland, da haben die Professoren recht.
Angeführte Fortschritte in der Sicherheitstechnik lassen mir den kalten Schauer über den Rücken laufen. Wer erinnert sich nicht an den Unfall in einem japanischen Atomkraftwerk, in einem Land der Hochsicherheitstechnik ansich! Der menschliche Faktor in der Technik ist eben von relativer Natur. Technikverliebtheit löst keine Probleme.Keine Angst, der Norden kommt durch den Aufprall nicht zu Schaden!
Den Aspekt des Technologieverlustes, der Technikfeindlichkeit kann ich nicht nachvollziehen. Das Gebiet der alternativen Energie ist so vielschichtig und von hohem Entwicklungspotential und ich klammere hier die Verbrennung von fossilen Stoffen aus, dass ein Niedergang der Naturwissenschaften für mich nicht erkennbar ist. Vielleicht sollten sich die Herren Professoren so kreativ und flexibel zeigen und anderen Arbeitsfeldern widmen, wie es von vielen Arbeitnehmern gefordert wird. Umschulung darf auch für einen Professor kein Fremdwort sein und ein Lehrstuhl nicht als Olymp des Geistes betrachtet werden. Naturwissenschaftler müßten doch eigentlich erkennen, daß natürliche Vorgänge mit einem Minimum an Energie auskommen; Energiesparen ist in der Natur angesagt. In zivilisatorischen Abläufen dagegen herrscht Energieverschwendung. Wenn z.B. in einem Land wie den USA, dem Vorbild aller Industrienationen, die ca. 5% der Weltbevölkerung verkörpern, 25% des Energieverbrauches stattfindet, dann sollte uns dies aufhorchen lassen. Es wird nicht über Energieeinsparung nachgedacht, sondern nach Energiere-sourcen für Energieverschwendung gesucht. Für mich ist Energieeinsparung also mit Reduzierung des intensiven Energieverbrauches aber nicht mit "Zurück- in -die - Steinzeit" verbunden.
Sinnvoll mit Hochtechnologie energiesparend den Lebensstandard zu halten, fordert der Zeitgeist. Damit schonen wir die Umwelt und ermöglichen das Überleben der Natur.
Atomenergienutzung im großen Stil muß dabei ausgeklammert werden, denn jeder noch so kleine Unfall oder Fehler in einem Atomkraftwerk ist einer zuviel und sollte der Vergangenheit angehören. Schonende, sinnvolle Nutzung der Energieresourcen in Gegenwart und Zukunft ist die Lösung. Dialektisches und nicht methaphysisches Denken sollte unser Streben sein.

Ronald Peuschel

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Der Gelbrand (Dytiscus marginalis)

(L. Z.) Er bewohnt ähnliche Biotope wie unsere heimischen Libellen. Dies sind stehende oder langsamfließende klare Gewässer mit reichlicher Vegetation. Dabei bevorzugt er Lebensräume die nicht zu flach sind, kommt aber auch in Mooren und im Brackwasser vor. Seine Maximalgröße kann 35 mm betragen. Der Körper ist im Vergleich mit Laufkäfern relativ plump, die Oberseite ist schwarzbraun mit grünlichem Schimmer. Seine Flügel haben einen gelben Seitenrand und ebenso ist die Unterseite gefärbt. An den Beinen hat er lange Schwimmhaare. Die ersten drei Vorderfußglieder sind mit mehr als 150 Saugnäpfen besetzt, Kopf- und Halsschild sind wie die Flügeldecken gelb gerandet. Seine Lebensdauer kann bis zu 5 Jahren betragen. Zur Übertragung eines Samenpakets hocken die Geschlechtspartner mehrere Tage aufeinander, wobei das Weibchen seinen Luftvorrat nicht erneuern kann. In mehreren Schüben werden während der 12-wöchigen Legeperiode (im Frühjahr) 200 - 1000 Eier in Blätter und Stengeln von Wasser-pflanzen abgesetzt. Daraus schlüpfen die sehr wehrhaften Larven welche am Anfang 10 mm Länge aufweisen, zum Zeitpunkt der Verpuppung (nach 5 - 6 Wochen) aber stattliche 80 mm erreicht haben. Die Verpuppung erfolgt an Land, etwa 15 cm tief im Erdreich. Nach 3 bis 4 Wochen Ruhe schlüpft der Käfer und wird zum Lauerjäger, der praktisch jedes Tier erbeutet was er überwältigen kann. Als Larve frißt er Eintagsfliegen und Wasserasseln, später andere Wasserkäfer. In der gesamten Zeit als Larve kann er bis zu 900 Kaulquappen oder kleinere Fische fressen. Der Gelbrand kann gut fliegen, was er meist nachts beim Wechsel in andere Gewässer tut. Der Start erfolgt dabei an Land, die Landung aber stets im Wasser. Zum Auffüllen seines Luftvorrates mittels besonderer Gebilde an den Hinterbeinen kommt er ab und an zur Wasseroberfläche. Der Hauptluftvorrat wird jedoch zwischen Rücken und Deckflügeln umhergetragen. Der Gelbrandkäfer besitzt zum Beuteerwerb spezielle Drüsen an der Brust welche ein Hormon (Cortexon) produzieren, das eine lähmende Wirkung auf Fische hat. An Größe wird er nur vom Kolbenwasserkäfer (Hydrous piceus) übertroffen der bis zu 50 mm Körperlänge erreichen kann - sich aber vorwiegend von Wasserschnecken ernährt.

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Wer liefert welchen Strom?

Die neue Freiheit auf dem Energiemarkt bringt nicht nur fallende Preise, sondern auch umwelt-freundlich produzierte Elektrizität. Das Gute daran ist das Gute darin: Wer sauberen Strom will, muß wissen, aus welchen Anlagen die verschiedenen Anbieter ihren Saft ziehen. Wir zeigen, welchen Strommix die Firmen angeben, die bundesweit
auf Kundenfang sind. Doch Vorsicht: Die Auskünfte sind zum Teil nicht nachprüfbar - und zudem Absichtserklärungen. Schließlich hatte bei Redaktionsschluß kaum ein Unternehmen einen nennenswerten Kundenstamm, kein einziges lieferte tatsächlich bundesweit Strom. Weil sich in dem Geschäft neben seriösen Anbietern womöglich auch Traumtänzer und Abzocker eine Chance ausrechnen, sollten Sie die Konditionen nochmals ausdrücklich bestätigen lassen, bevor Sie einen Liefervertrag unterschreiben. Fragen Sie nach, ob ein neutraler Gutachter die Herkunft des grünen Stroms überwacht. erkundigen Sie sich auch, wo die Kraftwerke stehen. Weil grenzüberschreitende Kontrollen noch fehlen, besteht insbesondere bei Lieferungen aus dem Ausland die Gefahr, dass Rosstäuscher Atomstrom zu wertvollem Ökostrom umdeklarieren. Vielleicht lernen Sie die schlechten Seiten Ihres neuen Energielieferanten erst später kennen. Dann ist es gut, wenn Sie bei Vertragsabschluss auf kurzer Laufzeit bestanden haben.
(Quelle: Green Peace Magazin)

 

Normalstrom

Stromanbieter

Preis (Pf/kWh)

Preis (DM/Monat)

DM/Monat

Acres Power 24 28,00 5,00 keine Angabe
Avanza 23,99 11,57 48% Braunkohle, 23% Atomkraft, 19% Steinkohle, 5% Gas, 5% Regenerative
Bayernwerk 23,00 17,95 50% Atomkraft, 20% Kohle, 20% Wasser, 10% keine Angabe
GGEW 27,72 5,80 keine Angabe
Elektra Direkt 21,90 13,90 37% Steinkohle, 33% Atomkraft, 20% Braunkohle, 7% Wasser/sonstige, 3% Gas/ Öl
EMR 27,84 6,38 68% Atomkraft, 23% Steinkohle, 6% keine Angabe, 1% Gas, 1% Müllverbrennung, 1% Regenerative
OVAG (bis 3000 kWh) 28,19 0,00 35% Steinkohle,31% Atomkraft, 19% Braunkohle, 7% Wasser, 5% Wind, 2% Gas/Öl, 1% Biomasse/Photovoltaik
OVAG (über 3000 kWh) 25,87 5,80 analog
ÜWG 17,00 22,00 41% Gas, 30% KWK, 15% Braunkohle, 6% Steinkohle, 7% Atomkraft, 1% Regenerative
Yello 19,00 19,00 53% Atomkraft, 32% Kohle/Gas/Öl, 9% Wasser, 6% keine Angabe

 

Ökostrom

Stromanbieter

Preis (Pf/kWh)

Preis (DM/Monat)

Strommix

Ökoinvestition

ACRES ECO 24 36,00 5,00 100% Wind nein
Bunter Strom 27,90 6,47 90% KWK (Kraft-Wärme-Kopplung), 10% Regenerative 1,1 Pf/kWh
EWE Naturwatt 34,57 9,80 66% Wind, 33% Bio- und Deponiegas, 1% Photovoltaik 100% der evtl. Gewinne
EWS 29,58 5,99 50% KWK, 50% Wasser 1 Pf/kWh bzw. 6,96 Pf/kWh
Greenpeace Energy E.G. 34,95 9,90 50% KWK, 49% Wind u. Wasser, 1% Photovoltaik Versorg. aller Kunden binnen 2,5 Jahren
Grüner Strom AG 35,00 0,00 50% KWK, 40% Wind, 9% Wasser, 1% Photovoltaik 1 Pf/kWh
Lichtblick GmbH 27,87 9,91 50% KWK 50% Wasser, Wind, Biomasse nein
Lichtmann AG Windline 27,00 12,00 100% Wind nein
Naturstrom AG 9,28 Aufschlag auf örtl. Stromtarif 60% Biomasse, 20% Wasser, 19% Wind, 1% Photovoltaik ca. 6 Pf/kWh
Ökostrom Handels  "effektiv" 29,09 8,50 50% KWK, 40% Wind; 9% Wind, 1% Photovoltaik 2 Pf/kWh
Ökostrom Handels  "green" 41,76 5,80 analog analog
Unit(e) Energy 29,90 18,00 keine Angabe 100% der evtl. Gewinne

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Was kostet die Natur?

(M.L.) Bei einer Giftgaskatastrophe im Nordwesten Rumäniens waren am 30. Januar 2000 etwa 100.000 m³ Schadstoffe, 7800 mg/l Zyanid und andere Schwermetalle, in die Zuflüsse der Theiß geflossen. Über 800 km sind die Flüsse von Rumänien bis Ex-Jugoslawien nun verseucht. Inzwischen wurden mehr als 100 Tonnen tote Fische aus den verseuchten Flüssen geborgen, aber die meisten sind noch am Grund versunken. Hier zeigt sich deutlich, wie sehr der Mensch abhängig von der Natur ist. Die Fischer haben ihre Arbeit verloren und die Bauern beklagen ihre Ernteausfälle, da die jährlich über die Ufer tretende Theiß nun auch schon das hochgiftige Schwermetall auf die Felder getragen hat. Die gesundheitsschädigende Grenze von Zyan beginnt bei Fischen schon ab 0,001 mg/l und bei Menschen ab 0,1 mg/l. In Ungarn wurden an verschiedenen Stellen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten Meßproben aus dem Fluß entnommen:
> am 1. Februar > Nordosten CN 32,6 mg/l  Zn 540 µg/l Cu 12000 µg/l
> am 3. Februar > oberhalb vom Theiß-See CN 13,5 mg/l Zn 190 µg/l Cu 7400 µg/l
> am 8. Februar > in der Mitte der Theiß CN  3,8 mg/l Zn unterhalb des Grenzwerts Cu  2,4 µg/l
> am 11. Februar > bei Szeged CN  1,49 mg/l Cu unterhalb des Grenzwerts
> am 13. Februar > in Ex-Jugoslawien CN  0,6 mg/l
Womit bewiesen wäre, daß die Lebewesen der Theiß ausgestorben sind. Die Theiß, der zweitgößte Fluß Ungarns, war bis zu diesem Unfall ein besonders artenreiches Gewässer. Die dort vorkommenden 33 Fischarten, bedrohte Vogelarten wie z.B. der Seeadler aber auch Biber und Fischotter sind sehr stark von der Giftflut bedroht. Erst in der letzten Ausgabe des "Stadtigel" wurde über den Fischotter berichtet, da dieser zum Tier des Jahres 1999 ernannt worden war. Gerade weil er auf der Roten Liste steht, waren die Menschen in Ungarn sehr stolz, daß sie über 200 Fischotter gesichtet hatten. Doch seit der schrecklichen Umweltkatastrophe konnten sie nur noch zwei tote Otter bergen. Von den einst hohen Beständen gibt es jedoch keine Spur mehr. Entweder sin ddie Fischotter nun auch ausgestorben oder sie haben sich nur in die Nachbarflüsse zurückgezogen. Dort lebende Fischottern werden ihre Reviere aber stark verteidigen. Die Schüler und Sudenten der Gegend haben sich daher auf den Weg gemacht, um die Fischotter zu suchen.
Man fragt sich, wie so etwas passieren kann! Die rumänische Regierung sagt, daß "es am Geldmangel liegt". Aber schon allein die Bekanntgabe des Unglücks wurde viel zu lange hinausgezögert. Die wahren Verursacher sind zwei australische Firmen, die "Aurul" und die "Esmeralda". Sie hatten seit April 1999 mit 200 Tonnen Natrium-Zyan pro Monat 100 kg Gold gewonnen. Diese giftige Subsatnz wurde im Freien gelagert. Die schlechte Witterung machte die Schleusen undicht. Der Generaldirektor von "Aurul" äußerte sich dazu wie folgt: "Der Schadenersatz beläuft sich auf beide Länder, die Firma beschäftigt sich damit nicht."Australische Umweltschutzbeauftragte haben die beiden Firmen unter Schutz genommen und berichteten: "Erfahrungsgemäß müssen australische Firmen hohe Anforderungen beachten, somit waren die Sicherheitsbestimmungen ausreichend." Die ungarische Regierung bekam Soforthilfe von den USA und der EU. Der Umweltminister Ungarns fordert nun auch Schadenersatz von der rumänischen Regierung und den beiden Firmen. Die wahren Ausmaße der Katastrophe kann man erst im Frühjahr genau ermitteln. Man weiß bereits, daß es mindestens 10 Jahre dauern wird, bis wieder Leben in die Flüsse zurückkehren kann. Am 23. März ereignete sich wieder ein neuer Zyan-Unfall... Wahrscheinlich haben die Menschen noch immer nicht begriffen, daß sie endlich die Verantwortung für ihre Umwelt übernehmen müssen.
 
Mehr Infos zu Zyan-Unfällen:
http://www.etk.hu/cian oder bei WWF oder Greenpeace
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14 gute Gründe für vegetarische Ernährung

I
Ein ½-Pfund-Steak entspricht der pflanzlichen Energie, die täglich 40 Kinder der 3.Welt vor dem Hungertod retten könnte: Die Erzeugung von einem Pfund Rindfleisch frißt 16 Pfund Getreide . 15 Pfund gehen verloren für die Energie die das Tier benötigt und in Mist und Gülle. Über dem Umweg Fleisch nehmen wir nur 10% der Energie auf, die uns durch Pflanzen zur Verfügung steht.

II
Die schlechten Lebensbedingungen in der Massentierhaltung erfordern starken Einsatz von Arzneimitteln, die wir mit dem Fleisch aufnehmen und die dessen Qualität mindern.

III
1986 wurden 650 000 t Rindfleisch überproduziert. Diese Überproduktion muß subventioniert werden.

IV
Die Hälfte des in Europa produzierten Rindfleisches wird zu Niedrigpreisen in die 3. Welt verkauft und die Wirtschaft dort auf diese Weise zerstört.

V
In der Massentierhaltung wird Soja und Getreide aus der 3. Welt verfüttert. Die Düngemittel für den Anbau liefern die Industrienationen und verdienen kräftig.

VI
Der hohe Fleischkonsum ist Ursache vieler Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Gicht, Fettleber, Wasser in den Beinen, Rheuma, Kreislaufprobleme, Stoffwechselstörungen und Herzanfall. Diese Zivilisationskrankheiten sind die Folge von Über- und Fehlernährung. Die Ursache dieser Krankheiten und vieler Allergien findet sich im tierischen Eiweiß. Epidermitis, die ansonsten als unheilbar gilt, ist nur durch Vegetarismus zu besiegen. Südindische Völker, die seit Jahrhunderten vegetarich leben, sind eindeutig gesünder als andere.

VII
Die Zahl der Erdbevölkerung steigt ständig und wird sich bereits im nächsten Jahrhundert verdoppeln. Immer weniger fruchtbarer Boden wird zur Verfügung stehen, wenn wir auch dann noch unseren Fleischkonsum beibehalten, ist eine weltweite Nahrungsmittelknappheit vorprogrammiert.

VIII
Durch die Massentierhaltung fallen riesige Mengen an Gülle an, die mit Pharmakaresten verseucht sind. Inzwischen entfallen 3t Gülle auf jeden Deutschen. Zuviel Gülle muß auf zu wenig Nutzfläche verteilt werden, die Folge sind Überdunstung und Schädigung des Grundwassers.

IX
Mais verträgt viel Gülle. Er wird bevorzugt in Monokulturen angepflanzt und muß mit Antrazin vor Schädlingen geschützt werden. Antrazin ist in der Lage, das Erbgut zu verändern, wenn es in den Körper gelangt.

X
Die Belastung des Grundwassers durch Nitrat ist nicht nur Folge des Kunstdüngers, sondern auch der Düngung mit Gülle. Nitrat im Grundwasser verursacht Krebsschäden, krankhafte Vermehrung der roten Blutkörper und Säuglingsschädigung.

XI
Das Waldsterben und der saure Regen gehen in großem Maße auf die Luftverschutzung durch die Verdunstung der amoniakhaltigen Gülle zurück. Waldgebiete rund um Massenställe sind nachweislich stark geschädigt. Gut 30% des Waldsterbens gehen in den Niederlanden auf die Massentierhaltung zurück. Die Amoniakwolken der niederländischen Massentierhaltung sind noch in Lappland nachweisbar.

XII
Auch die Umweltbelastung durch Stickstoff ist auf Gülle zurückzuführen.

XIII
Der brasilianische Regenwald („Lunge der Welt“) wird gerodet, um u.a. Weideflächen zu schaffen. Die Versteppung von Gebieten, die um ein Vielfaches größer sind als die BRD, ist eine Folge davon.

XIIII
Milliarden Tiere leiden in der Massentierhaltung!

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(letzte Änderung: 22.9.2000)

Der "Stadtigel - Zwickauer Beiträge zur Ökologie" wird herausgegeben von der "Interessengemeinschaft Stadtökologie Zwickau e.V.", die Mitglied in der "Grünen Liga Sachsen e.V." ist.

Der "Stadtigel" ist kostenlos erhältlich im "Bunten Zentrum", in der Zwickau-Information, der Galerie am Domhof, in Buchläden und  Arztpraxen.

Verantwortliche Redakteurin für die vorliegende Ausgabe war Christine Schmidt.